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wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle
abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst habenknnte?"Ja", erroibertedermller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre! "Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem. Manne.
Friedrichsle-bensweise und - Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig, Er hate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 43. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen:
Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer feinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Lustschlosses_Sanssouci Berlin Garnisonkirche Potsdam
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an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen
kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter
die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit
dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto)
hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist
ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu
liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit
dem Festlande von China vermittelt.
Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur
und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel-
staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa
(formósa) einverleibt hat.
7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders
an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine
bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen
und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit
emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß.
Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das
am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten.
b) Das Kaiserreich China.
1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem
größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen
Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Kioto Osaka China Sachalin Formosa Japan Asien Ostasien Asien China China Nordasien
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Ländermasse ist größer als Europa und hat nahezu ebensoviel Bewohner.
An Größe wird es auf der ganzen Erde nur von dem Britischen Reich übertroffen.
Es umfaßt beinahe den vierten Teil der gesamten Menschheit.
I. Das eigentliche China gliedert sich in zwei^ Teile, von denen der südliche
gebirgiger Natur, der nördliche Tiefland ist. Die Gebirge des S. lagern sich an
diejenigen von Hinterindien an und verlaufen im allgemeinen nach No.
Klima. Im S. herrscht während des Sommers eine nahezu tropische'hitze und
der dann von So. kommende Monsun wind bringt eine ausgiebige Bewässerung bis
tief in das Binnenland hinein. Im Winter dagegen wehen eisige Nordwinde aus
Mittelasien und Nordasien herüber und bewirken, daß sich dann die Meeresküsten
bis weit unter eine Breite, die derjenigen von Süditalien entspricht, mit Eis be-
decken.
Erzeugnisse. Der südliche Teil ist, namentlich in seinen hügeligen Gegenden,
bedeckt mit immergrünen Wäldern. Im Flachlande gedeihen der Reis und die Baum-
wolle, das Zuckerrohr und der Bambus, und außerdem werden der Tee und der
Maulbeerbaum angepflanzt. In den mittleren Gegenden gedeihen dieselben Nutz-
pflanzen, aber wir finden hier außerdem noch die Nahrungspflanzen des nördlichen
Teiles: Weizen, Hafer und Gerste, Hirse und Bohne. Der Ackerbau wird mit
größter Sorgfalt betrieben, namentlich leisten die Chinesen sehr viel in der künst-
lichen Bewässerung und in der Ausnutzung aller Abfälle, die irgendwie verwendet
werden können. Seit dem vorigen Jahrhundert haben die Engländer das Land
gezwungen, die Einführung von Opiufri zuzulassen, und seit der Zeit hat sich der
Anbau von Mohn und der -Genuß des Opiums vermehrt, nicht zum Besten der
Gesundheit der Bewohner.
Der zum größten Teile fruchtbare Boden ist in seiner Nordhälfte reich
an Steinkohlen, die allerdings noch wenig ausgebeutet werden, und außerdem
auch an Eisen und Porzellanerde. Die Kohlenlager von China sollen die größten
der ganzen Erde sein.
Bevölkerung. Die Chinesen sind fleißige Handwerker. (Fig. 7.) Das Gewerbe
hat bereits Hervorragendes geleistet auf dem Gebiete der Seiden- und Baumwollen-
weberei (Nanking), der Porzellan-, Papier-, Farben- und Lackbereitung. Die
Chinesen haben sogar einige Erfindungen bedeutend früher gemacht als die
Europäer, beispielsweise die des Schießpulvers, des Buchdruckes, des Kompasses,
des Artesischen Brunnens, aber eine eigentliche große Gewerbeentwicklung steht
dem Lande noch bevor, wenn es einmal seine Kohlenlager ordentlich ausnutzt
und für Schienenwege in das Innere des Landes sorgt.
Die Bevölkerung gehört den Mongolen an und wohnt namentlich in den
Großstädten sehr dicht, sogar auf den Flüssen wohnen viele Menschen. Seit der
Mitte des 17. Jahrhunderts sind von N. Mandschus eingedrungen und haben
das Volk unterjocht. Das damals als Knechtschaftzeichen eingeführte Tragen
des Zopfes ist später als Ehrenzeichen beibehalten worden. An der Spitze des
Staates steht der Kaiser, der „Sohn des Himmels". Er beherrscht patriarchalisch
den Staat wie eine große Familie. Die höheren Beamten, zu deren Stellung sich
selbst der Niedrigste durch eine Reihe von Prüfungen emporschwingen kann,
heißen Mandarinen. Das Volk bekennt sich im allgemeinen zum Buddhismus,
doch ist die Lehre des Confucius (fû), eine Pflichtenlehre mit Anbetung des Himmels
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Opiufri Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Europa China Hinterindien Mittelasien Nordasien China Nanking
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3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung besteht nur aus einigen
Jäger- und Fischerstämmen mongolischer Herkunft. Bei weitem die meisten Ein-
wohner sind Russen, und zwar ursprünglich Verbannte oder Nachkommen von
Verbannten, aber in neuerer Zeit haben sich auch sehr viele Kolonisten frei-
willig als Ackerbauer und Bergleute dort angesiedelt. Ein großes Verdienst hat
sich Rußland um die Entwicklung Sibiriens erworben, indem es die Sibirische
Bahn von Rußland bis zu den Häfen Wladiwostok, Daini und Port Arthu-r
baute. Die letzte Strecke ist jetzt in die Hand der Japaner übergegangen. Die
Fahrzeit beträgt von Berlin nach Peking zwanzig und nach Tsingtau siebenund-
zwanzig Tage, etwa um ein Drittel weniger als die entsprechende Seefahrt.
а) Im westlichen Sibirien liegt Tomsk, der Sitz einer Universität, wichtiger
Handelsplatz und außerdem der Vorort der Goldwäschereien und Bergwerke
am Altai. Tobolsk (bólsk) ist der Übergangspunkt der Eisenbahn über den Irtisch. In
Ostsibirien liegt Irkutsk (ú), der Mittelpunkt des Russisch-chinesischen Handels,
und Jakutsk (ú), der wichtigste Markt für Rauchwaren.
б) Die Küstenprovinz am Ochotskischen Meer und die Amurprovinz sind des-
halb entwicklungsfähig, weil sie Gold und Steinkohle liefern und auch Getreidebau
haben. Der Hauptplatz ist der Kriegshafen Wladiwostok (ók), d. i. Bezwinger des 0.
Auf der Verbrecherinsel Sachalin (î) finden sich Steinkohle und Petroleum, und ihre
Umgebung enthält wertvolle Fischgründe. Die vulkanreiche Halbinsel Kam-
tschatka und die nach No. sich erstreckende Tschuktschenhalbinsel werden vor-
läufig nur von Jäger- und Fischervölkern mongolischer Abstammung bewohnt.
Bedeutung des Landes. Russisch-Asien hat wegen seiner großen Boden-
schätze und wegen seiner in vielen Gegenden sehr reichlichen Bodenerzeugnisse ein
Aufblühen zu erwarten, sobald es noch mehr als bisher in den Verkehr hinein-
gezogen ist.
B. Afrika.
1. Name. Der Name Afrika hängt wahrscheinlich mit dem sagenhaften
Goldlande Ophir zusammen. In ältester Zeit betrachtete man den nördlichen
Teil bis zu den Syrten als eine Halbinsel von Asien und bezeichnete sie als
Libyen. Von den Römern wurde dann der Name Afrika auf das ganze Land
ausgedehnt.
2. Geschichte. Das alte Kulturland Ägypten war sehr früh bekannt; bereits
die griechischen Erdkundigen sprechen von dem Oberlaufe des Nil und den
Zwergvölkern von Innerafrika. Trotzdem blieb der ganze Erdteil wegen seiner
fast gar nicht gegliederten Küste und seiner schwer zu befahrenden Flüsse bis in
das Mittelalter unbekannt. Die einst hoch entwickelte Nordküste starb allmählich
ab, aber dafür wurde allmählich der ganze Erdteil entschleiert. Im Jahre 1486
umfuhr Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung, und 1497 erreichte
Vasco da Gama Natal (âl); aber erst im folgenden Jahrhundert wurde die Um-
fahrt um den ganzen Erdteil vollendet. In das Innere drangen arabische und
italienische Kaufleute bis zu der Handelsstadt Timbuktu vor, aber im all-
gemeinen hielt man das Land für unbewohnbar wegen der Hitze und für
die Brutstätte abenteuerlich gestalteter Tiere und Menschen. Im südlichen
Teile eroberten die Niederländer das Gebiet am Oranjefluß (â) und gründeten
die Kapstadt. Um 1700 besaß Preußen-Brandenburg eine Kolonie in Groß-
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Extrahierte Personennamen: Innerafrika Diaz
Extrahierte Ortsnamen: Wladiwostok Berlin Peking Tsingtau Sibirien Tomsk Altai Ostsibirien Irkutsk Jakutsk Wladiwostok Sachalin Russisch-Asien Afrika Afrika Goldlande_Ophir Afrika Timbuktu Oranjefluß Kapstadt
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sich von diesem namentlich durch sein Klima und seine Pflanzenwelt. Wir zählen
zu Nordafrika die Atlasländer, die Wüste Sahara, das Sudangebiet und die Nil-
länder.
a) Die Atlasländer.
1. Senkrechte Gliederung. Das Atlasgebirge hängt mit den Gebirgen von
Spanien eng zusammen. Es besteht aus zwei parallelen Ketten, zwischen denen
sich eine abflußlose Hochebene befindet, und verflacht sich südwärts zu Salz-
sümpfen, den sogenannten Schotts, die stellenweise mit Haifagras bewachsen
sind. Das wasserreiche Gebirge an der gut angebauten Küste bezeichnet man als
den Kleinen Atlas und den Küstenstreifen als das Teil (d. i. Küstensaum), den
Küstenstreifen in Marokko als das Rif. Gegen S. bildet der Große Atlas einen
bis in das Gebiet des ewigen Schnees emporreichenden Grenzwall gegen die Wüste.
2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima und die Pflanzenwelt sind hier
durchaus mittelmeerisch. Die Sommer sind regenarm; nach dem Landesinnern
zu vermindert sich die Summe der Niederschläge sehr. Infolgedessen ist das
innere Hochland größtenteils Steppengebiet und geht allmählich in Wüste
über, während an der Küste die eigentümlichen Mittelmeerpflanzen vorkom-
men, der Ölbaum, die Südfrüchte, besonders Orange und Zitrone. Die Tierwelt
stimmt ebenfalls mit desjenigen von Spanien überein; doch kommen einige
afrikanische Tiere im Atlas vor, besonders der Löwe und der Schakal. Eine große
Zahl europäischer Zugvögel benutzt diese Gegenden zum Uberwintern.
3. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist ursprünglich hamitisch, aber all-
mählich bekamen die semitischen Araber die Oberhand; sie haben die reiche
Kultur der Berbervölker zerstört. Man bezeichnet die Bewohner heute als
Mauren. In einigen hellergefärbten Stämmen, die zwischen den Kabylen des
Hinterlandes verstreut sind, vermutet man die Reste der hier untergegangenen
germanischen Vandalen. Zahlreich sind die Juden.
4. Politisches. Politisch gliedert sich das Hochland in drei Teile: Marokko,
Algerien und Tunis. Alle drei sind entweder im Besitz von Europäern oder stehen
wenigstens unter europäischem Einflüsse.
a) Marokko (ók) ist in dem Gebiete des Teil ungemein fruchtbar und auch die
Viehzucht ist nicht unbedeutend. Dazu kommt, daß das Land an dem vor-
springenden Winkel Afrikas eine günstige Verkehrslage hat, und deshalb bemühen
sich die europäischen Staaten, besonders Italien und Frankreich, dort Einfluß zu
gewinnen. Ein großer Teil des Handels liegt in der Hand von Deutschen. Der
Sultan herrscht despotisch.
Die Hauptstadt Marokko liegt prachtvoll in einer Fruchtebene am Fuße
des hohen Atlasgebirges. Im nordöstlichen Teile liegt die bisher größte Stadt
Fez (sprich: Fês), die reich an Gewerbe, besonders an Weberei und Leder-
bereitung ist (Maroquinleder und rote Fesmützen). In der Nähe befinden sich
auch große Bodenschätze in der Erde, namentlich Salz, Silber- und Golderze.
An der Straße von Gibraltar, die nur 15 km breit ist, liegt als wichtigster
Handelsplatz und Eingangshafen zu Marokko die Stadt Tanger (sprich :
tándscher) ; hier befinden sich die meisten europäischen Konsulate. Der
Gibraltar gegenüber liegende Hafen Ceuta (sprich: szeúta) gehört den Spaniern.
b) Die benachbarte französische Kolonie Algerien(é) (Algérie) ist aus einem
öden Wüstenstreifen seit 1830 unter französischer Herrschaft zu einem blühenden
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fast völlig nackte Flächen zeigen die Kalkhöhen von Judaea. Nur Bethlehem
(d. i. Brothaus) ist besser angebaut; Jerusalem (d. i. Friedensburg) hat eine
große Zahl von Kirchen, Klöstern und Moscheen, denn es ist den Juden und Christen
heilig, aber auch den Mohammedanern, die in Christus ebenfalls einen Propheten
erblicken. Außerhalb der größeren Städte wohnen ärmliche Beduinen. (Fig. 2.)
B. Landschaftsbild von Arabien. Das Ostjordanland bildet den Übergang
zur Syrisch-Arabischen Wüste. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, ist eine
Hochebene, die nach allen Seiten stufenförmig abfällt. Da der herrschende Wind,
der Nordostpassat, vom Festlande herkommt, bringt er keinen Regen, und des-
halb ist die ganze Halbinsel mit Ausnahme der besser benetzten Küsten Wüste.
Die Flußtäler, sogenannte Wadis, liegen meist trocken, deshalb fingen die Araber
schon sehr früh an, das Wasser durch Talsperren und Zisternen aufzufangen
und das terrassenartig angelegte Land künstlich zu bewässern. Die im Innern
schweifenden Beduinen (d. i. Söhne der Wüste) züchten, wo eine bessere Bewäs-
serung das Wohnen erlaubt, Rennpferde und Reitkamele; die Bewohner des
Küstenlandes, besonders der Landschaft Jemen, des alten „glücklichen Arabien"
bauen den Weihrauchbaum, den Kaffeestrauch und die Dattelpalme.
Inneres und Westküste. Im Innern, dem Hochlande von Nedsch, hat sich
der Stamm der Wahhabiten (î) unabhängig von der Türkei erhalten, zu der sonst
fast das ganze Land gehört. An der Westküste, in der Landschaft Hedschas (â),
liegen die heiligen Städte der Mohammedaner, zu denen jeder Gläubige eine
Pilgerfahrt machen muß: Mekka, die Geburtstadt des Propheten, mit der
Kaaba, dem größten Heiligtum, und Medina (î), der Begräbnisort Mohammeds.
Der Landungsort der Pilger, Dschidda, ist der Hauptherd der Cholera und Pest.
Der frühere Ausfuhrhafen für Kaffee, Mokka, ist bedeutungslos.
Südküste. Im S. haben die Engländer einen Kohlenhafen in der glühend-
heißen Stadt Aden (sprich: âden) angelegt.
Nordostküste. Den No. besitzt der einst sehr mächtige Imam (d. i.
Herrscher) von Oman (â), ebenfalls unabhängig von den Türken. Seine Haupt-
stadt Maskat (kât) hat lebhaften Handel, besonders mit Datteln. An den Küsten
wird Perlenfischerei betrieben.
Wirtschaftliche Bedeutung. Arabien ist wie Syrien von Semiten bewohnt.
Wenn auch Syrien wegen seiner Verkehrslage wieder etwas aufblühen könnte,
so wird doch der größte Teil Arabiens wegen seiner Wüstennatur nie irgend
welche Bedeutung bekommen.
d) Mesopotamien.
^ 1. Lage. Das von den Flüssen Euphrat und Tigris gebildete Tiefland Mesopo-
tamien (d. i. Zwischenstromland) ist zu beiden4 Seiten von Hochland ein-
geschlossen und hat ^sich deshalb selbständig entwickelt. Es liegt zwischen dem
Indischen 4ozean und Syrien eingebettet und bildet die natürliche Verkehrstraße
zwischen beiden. Die beiden Ströme bringen vom Gebirge sehr viel Schutt mit und
haben ihre Mündung so weit in den Persischen Meerbusen vorgeschoben, daß sie
jetzt einen gemeinsamen Mündungsarm haben, den Schat el Arab, und daß der
Meerbusen allmählich zugefüllt wird.
2. Landeskultur. Die im Altertum dort ansässigen hochentwickelten Kultur-
völker, die Babylonier und Assyrer, verstanden es, das wegen der Randgebirge an
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Prärien an. In den Wäldern halten sich noch viele Tiere auf, die wegen ihres Pelzes
gejagt werden, namentlich Bären- und Marderarten, und an den Gewässern stellte
man dem Biber nach. Außerdem hat das Land große Bodenschätze an Kohlen und
Kupfererzen.
Die fast fortwährend durch Eis mit dem Lande verbundenen Inseln sind un-
bewohnt. Bei der Halbinsel Boothia (sprich: bûsja) Felix hat man den magnetischen
Nordpol der Erde gefanden.
5. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Politisch gehörte früher bis
zum Siebenjährigen Kriege das ganze Gebiet zu Frankreich und aus diesem
Grunde ist auch ein großer Teil der Bewohner französischer Abkunft. Seitdem
sind infolge der britischen Besitzergreifung viele Engländer und Irländer ein-
gewandert.
Der Verkehr ist von Natur schon durch große Schiffahrtlinien gegeben,
die sich vom Atlantischen Ozean 3000 km weit in das Seengebiet erstrecken.
Außerdem hat man mehrere Bahnen, darunter die sogenannte Kanadische
Pazifikbahn, quer durch das ganze Land hindurch angelegt, so daß die Ansiedlung
allmählich nach dem Pazifischen Ozean vordringen kann.
a) Im Gebiete des Winnipegsees findet sich viel Holz, in dem fruchtbaren
Ackerbaudistrikt von Manitoba (ô) neuerdings auch ungemein viel Weizen.
b) In Kanada (kánada), dem weitaus wichtigsten Teile der britischen
noidamerikanischen Besitzungen, liegt die Hauptstadt Quebec (sprich: Quibéck)
in schöner Umgebung am St. Lorenzstrom. Wichtiger ist Montreal (sprich:
montriôl), der Hauptplatzr- für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr, blühend
durch Industrie und die immer mehr steigende Ausfuhr von Weizen, Obst und
Fleisch.
c) Die nordwestlichen Territorien sind neuerdings durch die Goldfunde
am Klondikefluß aufgeblüht.
d) Zum britischen Gebiete gehört auch die Insel Neufundland, vor der sich
eine ungemein fischreiche Bank mit ergiebigem Stockfischfange ausdehnt. Auf
der Insel Neuschottland liegt der Kriegshafen Halifax (hälefäx). der deshalb
große Bedeutung hat, weil er beständig eisfrei ist. In dieser Gegend enden auch
die von Europa herübergelegten Transatlantischen Kabel.
3. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union).
1. Weltstellung. Die Union nennt sich die „Vereinigten Staaten von
Amerika" und deutet dadurch an, daß sie die Führung von ganz Amerika
gegenüber Europa übernehmen will. Durch ihre Lage zwischen den beiden großen
Weltmeeren und durch ihre Erstreckung vom Tiefland bis zum Hochgebirge haben
die Vereinigten Staaten-einen großen Vorzug und einen ungemein reichen Anteil
an allen Bodenschätzen und Bodenarten. Seit 1783 ist das Land unabhängig; es
hat sich seitdem vom 0. her allmählich über den ganzen Kontinent hin aus-
gebreitet.
2. Bevölkerung. Die eingeborene indianische Bevölkerung ist vollständig
zurückgedrängt oder aufgesogen worden und aus den europäischen, afrikanischen
und amerikanischen Bestandteilen der Bevölkerung hat sich eine neue selb-
ständige Nation, ja beinahe eine neue Rasse, die Yankees (sprich: jänkis), ent-
wickelt. Mit großer Tatkraft und Unternehmungslust hat sie das Land urbar
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Felix Felix Weltstellung
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Manitoba Kanada Quebec Klondikefluß Neufundland Halifax Europa Amerika Amerika Europa
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3. Die Bergdamara (dà) haben sich vor feindlichen Nachstellungen in die
nördlichen Felsschluchten zurückgezogen.
4. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus zwei Negerstämmen, den
Ambo und den Herero (ô), die Rinderzucht betreiben.
Die wichtigsten Siedlungen sind die in gesunder und quellenreicher Um-
gebung angelegte Hauptstadt Windhuk (d. i. Windspitze) und das moderne
Swakopmund, dessen Hafen durch eine Mole (Hafendamm) vor Versandung ge-
schützt wird. Beide sind durch eine Feldbahn miteinander verbunden.
Die Ausfuhr besteht größtenteils in Guano, Vieh und Federn, die Einfuhr
in gewerblichen Erzeugnissen, vornehmlich Eisenwaren.
Die zur Ansiedlung wohlgeeignete Kolonie wird sich gut entwickeln, wenn
die Bodenschätze durch Eisenbahnen erreichbar gemacht werden und wenn man
durch Anlage von artesischen Brunnen und künstlicher Bewässerung der Vieh-
zucht und auch dem Landbau eine sichere Grundlage gibt.
Ii. Togo.
1. Lage, Grenzen, Größe. Seit dem Jahre 1880 verlegten Kaufleute aus den
deutschen Handelsstädten ihre Faktoreien infolge von Zollbelästigungen aus dem
englischen Gebiete nach Togo (gó, d. i. Seeort). Deutsche Kriegsschiffe erschienen
zum Schutze und im Jahre 1884 landete der Reichskommissär Nachtigal und
hißte die deutsche Flagge in Lome.
ij Die Besitzung hat nur einen Streifen der Oberguineaküste von 50 km
Breite, aber eine große Tiefe und ist ungefähr doppelt so groß als Schlesien.
Sie wird von dem britischen Aschantilande und dem französischen Dahome- (ê)
gebiete eingefaßt.
2. Landschaftsbild. An den sandigen, hafenlosen Strand schließt sich eine
sanftwellige Ebene, die mit Humus bedeckt und deshalb dicht bebaut ist. Sie
steigt bis zu 300 m an und trägt namentlich Kokos- und ölpalmen sowie den Affen -
brotbaum und auf den fruchtbaren Feldern Mais, Erdnuß und Baumwolle. Nach
innen folgt dann ein kristallinisches Gebirge, das auf den Höhen in südöstlicher
Richtung streicht und sich in zwei Hauptketten gliedert. Nach N. dacht sich
das Gebirge zu einer inneren Hochfläche ab, die das Quellgebiet der Flüsse ist.
3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch heiß. Der deutsche
Sudan hat nur eine Regenzeit vom Juli bis Oktober. Durch Stauwasser wird viel-
fach Malaria erzeugt und durch schlechtes Trinkwasser das Schwarz Wasser-
fieber; auch die Dysenterie (Darmkrankheit) kommt vor und die Schlaf-
krankheit.
Die Besitzung bietet ein herrliches Pflanzenbild. Als Hauptgetreide neben
den bereits erwähnten Pflanzen wird die Durra gebaut,
4. Bewohner. Die an Zahl etwa l1/^ Millionen starken Eingeborenen ge-
hören zu den Sudannegern. Sie sind dunkelbraun, kräftig und betreiben Acker-
bau und Viehzucht. Seit alter Zeit wird die Schmiedekunst und die Töpferei
betrieben; auch im Weben, Flechten und Schnitzen wird viel geleistet. Dabei
besteht ein reger Handel mit dem Inlande und allwöchentlich werden Markttage
abgehalten. Die größte Gewalt haben neben den Häuptlingen die Fetisch-
priester.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Windhuk Swakopmund Togo Lome
60
und die Pazifikbahnen nach dem Atlantischen Ozean. Unter seinen bunt-
gemischten Einwohnern befinden sich sehr viele Chinesen.
Der Staat Nevada (âda) ist reich an Petroleum, Steinkohlen und Silber;
der Staat Kolorado an Gold, Silber und Blei.
Das Territorium der Hawaii-Inseln liegt mitten im Großen Ozean. Es ist
vulkanischer Natur und hat neben seinen tätigen Vulkanen, dem Mauna Kea
(d. i. Weißer Berg) und dem Mauna Loa (d. i. Großer Berg), einen Kratersee,
den Kilauea, in dem man früher die Lava in glühendem Zustande auf- und
niederwallen sehen konnte.
4. Bedeutung Nordamerikas. Man bezeichnet Nordamerika als das Land
Jb'ig. 25. Großer Kañon des Koloradoflusses.
(Nach einer Photographie des geographischen Institutes der k. k. Universität in Wien.)
der „unbegrenzten Möglichkeiten" und in der Tat sind alle Verhältnisse,
sowohl die der Natur als die der menschlichen Tätigkeit, dort in riesen-
haftem Maßstabe vertreten. Unermeßlich groß sind die Bodenschätze sowohl
an Edelmetallen wie an den Hauptförderern der Kultur: Eisen und Kohlen;
unerschöpflich ist auch die Fruchtbarkeit des Bodens in großen Länderstrecken;
ins Riesenmaß gehen die Flüsse und Seen, die Wasserfälle, unter denen der
des Niagara (niágara) zwischen dem Erie- und Ontariosee der großartigste ist, und die
Naturschönheiten des Yellowstonegebietes übertreffen die der Alten Welt an
Eigenartigkeit und Großartigkeit. Unermeßlich sind deshalb auch die Erzeugnisse
des Bodens und Handel und Industrie sind mit ihrer Hilfe zu solcher Höhe empor-
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Extrahierte Ortsnamen: Atlantischen_Ozean Nevada Großen_Ozean Mauna_Loa Nordamerikas Nordamerika Wien
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Pflanzungen hinführen soll. Uber Tabora (ô) führt eine Karawanenstraße nach
den Großen Seen, auf denen bereits Dampfer fahren. Der Verkehr mit dem
Mutterlande wird durch die Deutsch-Ostafrikalinie (von Hamburg nach Dar es
Salam 21 Tage) aufrecht erhalten. Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf
öl, Hanf, Kautschuk und Guttapercha. Kopra, Kaffee und Baumwolle ; für letztere
hat unsere Kolonie eine ganz besondere Bedeutung.
Da am Viktoria-Njansa und im S. Gold und außerdem am Njassa-
see gute Kohlen gefunden worden sind, hat die Kolonie nicht nur für die Erzeugimg
von Rohstoffen große Bedeutung, sondern sie gewährt auch Aussicht auf eine
gewisse industrielle Entwicklung, die um so wertvoller sein wird, als unsere Be-
sitzung auch eine sehr günstige Verkehrslage besitzt, f]
V. Kiautschou (Kjaudschóu).
1. Lage und Größe. 1898 wurde zwischen Deutschland und China ein Pacht-
vertrag auf 99 Jahre abgeschlossen, wonach uns bei Kiautschou ein Landstück von
500 qkm überlassen wurde; dazu kommt noch eine neutrale Zone, die sich 50 km
landeinwärts erstreckt. (Fig. 8.)
Es liegt sehr günstig an der in das Chinesische Meer vorspringenden Halbinsel
Schantung unter der Breite von Gibraltar. Eine Bucht von der Größe des Jade-
busens bildet einen großen natürlichen Hafen, der sich durch zwei davor und darin
liegende Inseln sehr gut als Kriegshafen absperren läßt,
2. Klima und wirtschaftliche .Bedeutung. Das Klima ist gesund. Das Land
ist reich bebaut und ähnlich wie am Bodensee reiht sich Dorf an Dorf. Die stark
bevölkerte Provinz Schantung hat 30 bis 40 Millionen Einwohner.
Kiautschou war früher ein Hafenort, liegt aber jetzt von der Küste ent-
fernt. Tsingtau ist ein durchaus moderner Badeort, doch versandet seine Bucht
leider teilweise. Von hier führt eine lange Eisenbahn bis zu den Steinkohlenlagern.
Die Kolonie hat eine vorzügliche Lage für den Handel und Verkehr, sowohl
über See als auch nach dem Innern von China und in der Richtung nach der
Sibirischen Eisenbahn. Auf jeden Fall wird sich Tsingtau als Kohlenstation ent-
wickeln, aber es blüht auch jetzt schon wegen seines an Bodenschätzen und sonstigen
Erzeugnissen reichen Hinterlandes sehr auf und wird vielleicht in kurzer Zeit schon
der bedeutendste Hafen von Nordchina sein.
Vi. Kaiser Wilhelms-Land und Südseekolonien.
1. Teile und Größe. Die Insel Neuguinea hat ihren Namen von den Spaniern
deshalb bekommen, weil ihre Bewohner, die Papua (û, d. i. Krausköpfe), den
Negern der afrikanischen Guineaküste ähnlich sehen. Das nicht in fremdem
Besitze befindliche nordöstliche Gebiet von Neuguinea und der davor hegende
Bismarckarchipel wurden 1898 von einer deutschen Handelsgesellschaft an das
Reich abgetreten. Im Jahre 1886 waren vier Salomoninseln in deutschen Besitz
übergegangen, von denen später infolge Vertrages zwei an England fielen. Die
Inselgruppe der Karolinen wurde 1899 nebst den Palauinseln und den Marianen
den Spaniern abgekauft. Die Marschallinseln wurden 1885 und 1886 besetzt. Von
der Samoagruppe (ó) wurden durch Verträge mit England und der Union 1899
zwei größere und zwei kleinere Inseln von uns erworben.
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Extrahierte Personennamen: Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Viktoria-Njansa Deutschland China Tsingtau China Tsingtau Nordchina Neuguinea Papua Neuguinea England England